
Neulich in der Werkstatt – ehrlich gesagt, ich musste schmunzeln. Ein Kollege kam mit neuen Sicherheitsschuhen an, stolz wie Oskar. "S5!", sagte er, als wäre das ein neuer Sportwagen. Ein anderer meinte trocken: "S3 reicht doch völlig!" Und da war sie wieder, diese typische Frage: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen all diesen Schutzklassen – S1, S2, S3, S5? Und wieso wirkt das alles so kompliziert?
Wer schon einmal erlebt hat, wie ein 20-Kilo-Metallstück auf den Fuß fällt, weiß: Ohne Zehenschutz ist kein Spaß. Ich habe das einmal miterlebt – zum Glück hatte der Kollege seine S3-Schuhe an. Der Schuh war hinüber, der Fuß heil. Da merkt man, dass diese Normen keine reine Bürokratie sind, sondern im Alltag den Unterschied machen zwischen „Aua“ und „Krankenhaus“.
Aber klar: Nicht jeder Job braucht dieselbe Schutzstufe. Ein Maurer hat andere Risiken als ein Lagerarbeiter oder Elektriker. Deshalb gibt’s verschiedene Klassen – und die wollen wir uns jetzt mal ohne Fachchinesisch ansehen.
Die Sicherheitsklassen für Schuhe sind in der Norm EN ISO 20345 geregelt. Sie geben an, welchen Schutz ein Schuh bietet – von Grundschutz bis Vollpanzerung, sozusagen. Hier ein kleiner Überblick:
| Kriterium | Details |
|---|---|
| Zehenschutz | Alle Klassen (S1–S5) haben eine Zehenschutzkappe, meist Stahl oder Composite. |
| Durchtrittschutz | Ab S1P und höher vorhanden (Stahlsohle oder Kevlar-Einlage). |
| Wasserschutz | Ab S2, bei S5 komplett wasserdicht. |
| Typische Einsatzbereiche | Von Lagerhalle (S1) bis Baustelle mit Matsch (S5). |
Jetzt kommen wir zum spannenden Teil. Viele verwechseln S3 und S5, weil beide „wasserdicht“ klingen. Aber das stimmt so nicht ganz. S3 ist wasserabweisend – also für nasse Bedingungen geeignet, aber nicht für Pfützen-Marathons. S5 dagegen ist wirklich wasserdicht – meist als Gummistiefel ausgeführt.
Ich hab das einmal auf einer Baustelle erlebt: Während der eine mit seinen S3-Schuhen nach zehn Minuten nasse Socken hatte, blieb der Kollege mit S5-Stiefeln trocken. Dafür schwitzten seine Füße später wie im Dampfbad. Es ist also eine Frage der Umgebung – und auch der persönlichen Vorlieben.
„Die beste Schutzklasse ist die, die zu deinem Job passt – nicht die teuerste.“
Das hängt stark davon ab, was du tust. Hier ein paar typische Szenarien:
Analyse deiner Umgebung: Wo arbeitest du? Gibt es Wasser, Nägel, Hitze, Chemie? Schreib’s dir auf.
Schuhtyp wählen: Anhand der Risiken – z. B. S3 für Baustellen, S5 für Nassbereiche.
Material prüfen: Leder, Mikrofaser oder PVC – jedes hat Vor- und Nachteile (z. B. Atmungsaktivität vs. Dichtigkeit).
Passform testen: Klingt banal, ist aber entscheidend. Ein unbequemer Schuh wird irgendwann gefährlich.
S3 schützt vielseitig, aber ist nicht komplett wasserdicht.
S5 ist 100 % dicht, aber oft weniger atmungsaktiv.
Die Norm EN ISO 20345 sorgt für Vergleichbarkeit – aber dein Einsatzort entscheidet.
Investiere in Qualität. Billige Schuhe halten selten, was sie versprechen.
Das ist eine Schutzschicht in der Sohle, die Nägel oder Glasscherben abhält – meist aus Stahl oder Kevlar.
Sie sind wasserabweisend, aber nicht vollständig dicht. Für tiefe Pfützen oder dauerhafte Nässe sind S5 besser.
Klar – aber du wirst schwitzen. Für warme Tage sind leichtere S3-Modelle angenehmer.
S3 bietet zusätzlich Schutz gegen Wasser – das ist der Hauptunterschied.
Je nach Nutzung alle 6–12 Monate, oder sobald sichtbare Schäden auftreten.
Ja, einige Hersteller setzen inzwischen auf recycelte Materialien oder CO₂-neutrale Produktion.
Mal ganz ehrlich: Der beste Schuh ist der, den du nach acht Stunden nicht mehr spürst – und der dich trotzdem schützt. S3 und S5 sind keine Gegner, sondern Werkzeuge für unterschiedliche Jobs. Denk bei der Wahl nicht nur an Normen, sondern an deinen Alltag: Wo stehst du, wie bewegst du dich, was kann passieren? Wenn du das klar hast, findest du schnell den passenden Schutz.
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